Europäische Förderung für CareFusion

Smart Industries und Medical Technology kooperieren in gemeinsamen Projekt

Die zwei Innovationscluster Medical Technology und Smart Industries der Wirtschafts- und Strukturförderung Stadt Mannheim vereinen die Kompetenzen ihrer Mitglieder zu einem gemeinsamen Projekt:

CareFusion - interoperable, sichere Datenräume für die Gesundheitswirtschaft in der Rhein-Neckar-Region.

Gefördert und unterstützt wird dieses Projekt durch Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg.

Europäische Förderung für CareFusion: Vernetzung von Menschen, Daten und Innovationen

Das Projekt CareFusion hat am 22. Juli 2025 eine Förderzusage für den europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) erhalten. Seine Initiatoren sind die beiden Mannheimer Innovationscluster Smart Industries und Medical Technology der Wirtschafts- und Strukturförderung der Stadt Mannheim. Das Projektvolumen für CareFusion von 494.700 Euro wird gemeinschaftlich vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg und der Stadt Mannheim getragen. Der Förderanteil aus EFRE-Mitteln beläuft sich auf 197.879 Euro, während die Stadt 296.818 Euro übernimmt.
 
Mit CareFusion entsteht ein innovativer und praxisnaher Lösungsansatz für die Gesundheitswirtschaft in der Rhein-Neckar-Region – in Form eines sicheren, interoperablen Gesundheitsdatenraums. Datenräume sind digitale Plattformen, auf denen unterschiedliche Beteiligte wie Ärzt*innen, Kliniken, Unternehmen und Patient*innen vertraulich und selbst bestimmt Gesundheitsdaten teilen und gemeinsam nutzen können. Interoperabel bedeutet dabei, dass verschiedene IT-Systeme und Geräte automatisch miteinander kommunizieren können, ohne dass technische Hürden oder aufwendige Übersetzungen nötig sind. Dabei bleibt die Datenhoheit stets bei den Patienten, die selbst entscheiden, wer Zugriff auf welche Daten erhält.
 
Regionale Vernetzung als Fundament
 
Thorsten Riehle, Wirtschaftsbürgermeister der Stadt Mannheim, erklärt: „Das Ziel von CareFusion ist simpel: Medizinische Informationen sollen dort ankommen, wo sie gebraucht werden, und das schnell, sicher und datenschutzkonform. Mannheim und die Rhein-Neckar-Region bieten mit der dichten Vernetzung aus Kliniken, niedergelassenen Ärzt*innen, Forschungseinrichtungen sowie innovativen Unternehmen aus Medizintechnik und digitaler Gesundheitswirtschaft die besten Voraussetzungen für das innovative Vorhaben. Mit der Förderzusage wird nun das Fundament geschaffen, die Gesundheitsversorgung in unserer Region durch moderne, vernetzte Lösungen noch besser zu machen.“
 
Der erste konkrete Anwendungsfall wird in der Chirurgie und Rehabilitation verortet. Das Vorhaben ist, den Behandlungsweg von der Vorsorge über den Eingriff bis zur Nachsorge digital und effizient zu begleiten. Für forschende, innovative Unternehmen der Digital- und Gesundheitsbranche wird die Möglichkeit geschaffen, im Gesundheitsdatenraum ihre Produkte zu testen und gemeinsam mit allen angebundenen Akteuren weiterzuentwickeln.
 
Datendschungel im Gesundheitswesen
 
In der Gesundheitsbranche fallen unzählige Daten an: Patientendaten, Befunde, Laborwerte, Bildgebung, Medikationspläne, Trainingspläne und Gerätedaten. Diese Daten können aus unterschiedlichen Quellen kommen, seien es IT-Systeme oder datenliefernde Geräte, wie beispielsweise Fitnessuhren oder Trainingsgeräte. Das führt bislang häufig zu Verzögerungen, Mehraufwand und erhöhter Fehleranfälligkeit bei der Übermittlung, die oftmals noch auf Papier stattfindet.
 
Ein sicherer, interoperabler Datenraum, wie ihn das Projekt CareFusion entwickelt, sorgt dafür, dass digitale Daten unterschiedlicher IT-Systeme automatisch und ohne technische Hürden oder Übersetzungsprobleme ausgetauscht werden können. Damit können Fachleute alle relevanten Informationen schnell, standardisiert sowie im Einklang mit Datenschutz und IT-Sicherheit finden und austauschen. Ein zentrales Ziel von CareFusion ist es, eine aktive Community aufzubauen, die den Gesundheitsdatenraum sowie die dazugehörige Infrastruktur mitgestaltet und davon profitiert. Für das Projekt werden daher Akteure aus der Region gesucht, die sich an der Entwicklung beteiligen möchten, etwa digitale Lösungsanbieter, Gesundheitsdienstleister und Medizintechnikunternehmen.
 
Cluster treiben Innovation voran
 
Der Fachbereich Wirtschafts- und Strukturförderung der Stadt Mannheim verfolgt seit 2011 eine Clusterpolitik für Branchen, die in hohem Maße zur Transformation des Wirtschaftsstandorts beitragen.
 
Zwei dieser Cluster sind für die Durchführung des Projektes Care Fusion federführend verantwortlich: Das Mannheim Medical Technology Cluster ist ein Innovationsnetzwerk an der Schnittstelle von Wirtschaft, Klinik und Forschung. Ziel ist es, medizinische Innovationen schneller und erfolgreicher aus der Forschung und klinischen Anwendung in den Markt zu überführen – zum Nutzen von Patientinnen und Patienten sowie zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts. Das Cluster Smart Industries bildet ein regionales Netzwerk an branchenübergreifenden Akteuren für die Digitalisierung in der Industrie. Für diesen Zweck wurde 2016 ein Verein gegründet, der das Ziel verfolgt, Akteure zu relevanten Themen zu informieren und miteinander zu vernetzen. Im Vordergrund stehen hier der Wissens- und Erfahrungsaustausch und die Entwicklung von innovativen digitalen Lösungen für die Industrie.